Ausschuss-Minimierung:
Wenn das Unternehmen unter den hergestellten Teilen fehlerhafte Stücke identifiziert hat, wurde früher oftmals der gesamte Produktions-Batch verworfen. Dies ist bereits in der Textilbranche eine Herausforderung, in anderen Branchen, wie der Automobilindustrie, sind die dadurch entstehenden Probleme noch extremer: Hier müsste der gesamte Batch, der ab der letzten positiven Prüfung produziert wurde, verworfen werden.
Das Ziel des Unternehmens ist es, den Produktionsausschuss zu minimieren, indem nur die tatsächlich fehlerhaften Teile identifiziert und aussortiert werden,anstatt den gesamten Produktions-Batch zu verwerfen. Durch die Implementierung von IoT MES und einem Traceability-Modul soll die genaue Nachverfolgung fehlerhafter Chargen ermöglicht und somit unnötige Verluste vermieden werden. Dies trägt zur Effizienzsteigerung und zur Verbesserung der Produktionsqualität bei.
Mit IoT MES wird eine präzise Nachverfolgung aller eingesetzten Rohstoffe ermöglicht. Es wird dokumentiert, welche Rohstoffe für welche Maschine oder Arbeitsstation in welchem Produktionsauftrag verwendet wurden. Dies können zum Beispiel die Details eines Rohstoffeinsatzes sein, wie Öl aus Charge A in Maschine 1Z. Die Daten stehen auch im ERP-System zur Verfügung. Beispielsweise können Probleme mit der Qualität bestimmter Rohstofflieferungen leicht nachvollzogen werden. Die Maschinenanbindung in Kombination mit dem Traceability-Modul ermöglicht es, schnell festzustellen, welche Teile einen fehlerhaften Produktionsschritt durchlaufen haben. So muss nicht der gesamte Batch, sondern nur die betroffenen Teile aussortiert werden.
Comarch IoT MES ist ein auf Unified Namespace (UNS) basiertes Manufacturing Execution System. Der Unified Namespace kann als flexibler Data-Hub in der Produktion eingesetzt werden und steht zwischen allen Arbeitsstationen, sowohl den manuellen als auch den automatisierten, sowie dem ERP-System.
Trotz der kontinuierlichen Nachschubversorgung kann rückwirkend genau identifiziert werden, aus welcher Charge ein Rohstoff in welcher Menge für ein bestimmtes Produkt entnommen wurde – selbst wenn die Rohstoffquelle zwischendurch mehrfach ausgetauscht wurde. So lassen sich Fehlerquellen exakt zurückverfolgen.
Durch an IoT MES angebundene Maschinen und das Traceability-Modul kann schnell erkannt werden, welche Teile einen fehlerhaften Produktionsschritt durchlaufen haben. Dadurch müssen nicht das gesamte Produktions-Batch, sondern nur die betroffenen Teile als Ausschuss identifiziert und entsorgt werden. Beim Identifizieren von Fehlern kann man im Unternehmen schnell geeignete Gegenmaßnahmen veranlassen. Zum Beispiel kann festgestellt werden, dass aus fünf Maschinen nur die produzierten Produkte aus Maschine 1 als fehlerhaft reklamiert werden, selbst wenn bei einer ersten Qualitätsprüfung alles in Ordnung schien.
Eine Qualitätsbewertung erfolgt bei den jeweiligen Produktionsschritten. Mit Comarch IoT MES wird eine Identifizierung von Schwachstellen mit dem größten Ausschussanteil gewährleistet. Im Zusammenspiel mit Comarch ERP Enterprise können dann gezielte Qualitätsmaßnahmen an den relevanten (Schwach-)Stellen umgesetzt werden. Auf Basis von Vergleichsmessungen lassen sich auch weitere Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren, woraufhin Prozessänderungen implementiert werden können.
In vielen Bereichen ist die Rückverfolgbarkeit von Produktionsteilen gesetzlich vorgeschrieben. Daten zu Materialien, Produkten und Aufträgen müssen lückenlos nachverfolgbar sein. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Unternehmen in der Automobilindustrie, Lebensmittelherstellung oder Pharmazie sicherheitsrelevante Teile produzieren. Diese Unternehmen müssen sicherstellen und nachweisen, dass ihre Produktion alle rechtlichen Vorschriften erfüllt, um Aufträge zu erhalten. Zum Beispiel gibt es verschiedene Siegel und Kennzeichnungen, wie das EU-weit vorgeschriebene CE-Kennzeichen, die die Einhaltung dieser Vorschriften bestätigen.
Immer mehr Produktionsunternehmen erkennen die Relevanz der Digitalisierung ihrer Abläufe. Die Herausforderungen des Produktionsalltags lassen sich so effektiver bewältigen und die Gesamtproduktion wird deutlich effizienter. Doch trotz des Fortschritts kämpfen einige Betriebe weiterhin mit Herausforderungen aus (teilweise) analogen Prozessen.
Wie kann das Produktionsmanagement mithilfe einer MES-Lösung digitalisiert und optimiert werden?
