E-Plus Gruppe - Transformation der Netzwerkplanungs- und Designprozesse

Der Kunde

Mit 22,7 Mio. Kunden ist e-plus der drittgrößte deutsche Mobilfunkanbieter. seit 2000 gehört das unternehmen zum niederländischen Telekommunikationskonzern KpN. Die e-plus-Gruppe erwirtschaftete 2011 einen Jahresumsatz von mehr als 3 Mrd. euro und beschäftigt in Deutschland über 4.500 Mitarbeiter.

Daten & Fakten

Name   E-Plus Gruppe (jetzt Teil von Telefonica Deutschland)

Branche   Telekommunikation

Implementierte Lösung   Comarch NGNP (Next Generation Network Planning)

Die Geschäftsanforderungen

Effizientere Geschäftsprozesse und Kontrolle über die Kosten für die Einführung eines Next Generation Network sind Kernthemen für jeden Mobilfunkanbieter. Zur Erreichung dieser Ziele entschied sich e-plus für die Lösung Comarch Next Generation Network Planning (NGNP) und Services zur Unterstützung der Prozessneugestaltung.
 
Hauptziel dieses Projektes war für e-plus die Umgestaltung seiner Prozesse und Organisation. Die bestehenden Prozesse zur Netzwerkplanung und -einführung waren sehr komplex und enthielten zahllose Hilfsroutinen für einfache Vorgänge, die von den verwendeten Tools nicht unterstützt wurden. Der Übergang zu verschlankten, effizienten prozessen erforderte daher einen umfassenden Paradigmenwechsel von anwendungszentriertem Denken hin zu einer Fokussierung auf Geschäftstätigkeiten im Bereich Netzwerkplanung und -integration. um den ROI (Return on Investment) für das Projekt sicherzustellen, definierte e-plus verschiedene Geschäftskennzahlen. Diese beinhalteten zwei hohe Geschäftsziele: Steigerung der Effizienz von Planung und Einführung um 50% und Verkürzung der Markteinführungszeit neuer Technologien auf drei bis sechs Monate.

Das Konzept

Das Projekt beruhte auf der Implementierung der plattform Comarch NGNp als Kernstück der Transformation, doch der wichtigste Aspekt war die Neugestaltung und Vereinfachung der Geschäftsprozesse, unverzichtbar für die höchstmögliche effizienz. Auf Grundlage der umstrukturierten prozesse wurden alle anderen projektkomponenten koordiniert, bspw. die neue Architektur der IT-systeme und schnittstellen/Oberflächen oder die Vorgehensweise zur priorisierung und umfangsschätzung von Migrationsanforderungen. Comarch entschied sich hier dafür, eine Komponente als Hauptkomponente namens Business Transition festzulegen, die zwei Kernaufgaben enthielt: Neugestaltung aller prozesse unabhängig von plattformanforderungen (unter Verwendung von eTOM/ITIl als Referenz und BpMN/epK für die Geschäftsprozessmodellierung) sowie erstellung einer neuen plattformarchitektur mit standardisierten e-plus-Modulen und dem Comarch-NGNP- Softwarepaket. Diese beiden Bereiche bestanden während der gesamten Projektdauer nebeneinander und bauten aufeinander auf. um den ROI sicherzustellen, wurde ein Managed-services-Modell mit zusätzlicher Bonus-/ Malus-Zahlungsoption angewendet.

Das Projekt- Business Process Reengineerung und Architekturneugestaltung

Das Projekt zur Oss-Transformation begann mit einer Bewertung der Geschäftsprozesse in den RANs, Transport- und Core-Netzen, bspw. die erstellung eines neuen standorts, eines Hardwaretauschs, eines neuen Transportnetzwerkelements oder eines Integrationsprozesses. Alle prozesse in allen Domänen wurden so dokumentiert, wie sie ablaufen sollten, ohne Hintergrundanwendungen zu berücksichtigen. Diese Herangehensweise ermöglichte die Konzentration auf die wichtigen schritte, ohne die bisher aus Mangel an Funktionen in den vorhandenen Tools genutzten zu beachten. Die auf diese Art neugestalteten Prozesse erforderten auch einige Änderungen innerhalb der Organisation.
 
Wichtigstes Ergebnis des Projekts war das Business Process Reengineering. Dank der Arbeit, die in die Definition neuer Prozesse investiert wurde, konnte e-plus die gesetzten Projektkennzahlen für Netzwerkplanung und -rollout erreichen. Viel wichtiger aber ist die verbesserte Kontrolle über Netzwerksplanungs- und -rolloutprozesse, die die neugestalteten prozesse gewähren und dank deren auch die Netzqualität steigt. Alle diese Faktoren ergeben zusammengenommen eine deutliche Verbesserung im Geschäftsangebot von e-plus.

Die Ergebnisse

Ergebnis 1: Unkompliziertere Netzwerkplanungs- und -entwurfsprozesse

Nachdem in der Entwurfsphase die High-Level-Prozesse definiert wurden, konnte die wirkliche Prozessoptimierung beginnen. Die Geschäftsanalyse resultierte letztlich in der ersetzung der 110 existierenden Geschäftsprozesse durch 65 neu eingeführte prozesse für die Planung von RANs, Transport- und Core-Netzwerken. Diese neuen prozesse automatisierten die Datenverarbeitung zwischen verschiedenen Systemen und boten eine klare ´Grenzziehung zwischen den einzelnen phasen der Netzwerkplanung. e-plus profitierte damit zusätzlich von der neugewonnenen Flexibilität bei der einführung verschiedener Outsourcing-szenarien und der vereinfachten Anpassung an Partner über Inventory- und BpM-schnittstellen, z. B. beim Netzwerk-Rollout.

next generation network planning e-plus comarch

 

Ergebnis 2: Vereinfachung und Standardisierung der NGOSS-Architektur

Als nächstes stand die Transformation der IT-Architektur auf dem Programm. In einer Abwandlung der DueDiligence-Methode wurde ein Teil der bestehenden Module untersucht und in eine neue Architektur auf Grundlage von Comarch Network Inventory für die Ressourcen und Comarch Oss Process Management für die prozesse eingebunden. Redundante Funktionen wurden standardisiert und letztendlich zu Comarch NGNp migriert.

 

Ergebnis 3: Verbesserung der Markteinführungszeit und des Netzwerkintegrationsprozesses

Die Netzwerkintegration zählt zu den wichtigsten prozessen bei Mobilfunkanbietern. Zur Verwaltung der Konfigurationsänderungen verwenden die meisten Anbieter noch immer sogenannte Einschaltzyklusprozesse, die mehrere Änderungen festlegen, die in einem bestimmten Zeitraum ausgeführt werden sollen. Funkplaner stellen die Netzwerkkonfiguration am ende des Einschaltzyklusprozesses, weshalb es notwendig ist, die Konfiguration für jeden Tag und jede Integration manuell im Konfigurationsverwaltungssystem zu aktualisieren. Dadurch steigt das Fehlerpotential in den Konfigurationen und mehrere planer müssen verifizieren, ob die gewünschte Konfiguration angelegt wurde. einige Fehler können erst durch praxistests oder Kundenbeschwerden erkannt werden. Die vorgeschlagene Lösung für e-plus basierte auf einem vereinfachten Netzwerkintegrationsprozess und den dafür benötigten Tools. Der Prozess identifiziert alle Integrationsvorgänge, die in einem bestimmten Zeitraum stattfinden, und teilt den Betrieb in physische Integration und Optimierung auf.
 
Im ersten Teil des Prozesses werden alle Löschbefehle erstellt und die Integration mittels standardparametern ausgeführt. Nach den notwendigen Tests wird der standort aktiv geschaltet, ist aber noch für die kommerzielle Nutzung gesperrt. Für einen gegebenen Netzwerkcluster wird eine Gruppe von standorten in demselben Zustand erfasst. Im zweiten Teil des prozesses wird die Gruppe mit einer endgültigen Konfiguration und Integration für alle standorte optimiert. Im Rahmen dieses Vorgangs werden die standorte als kommerziell verfügbar markiert. Der prozess wird dabei mit engem Bezug zu den Daten ausgeführt, die automatisch aus dem NetzwerkReconciliation-prozess heraus aktualisiert werden. Nur so können die planer möglichst nahe an der tatsächlichen Netzwerkkonfiguration arbeiten, damit der von ihnen erstellte plan bei der Ausführung keine probleme im Netzwerk verursacht. Dies ist nur ein Beispiel für die umfassende prozessneugestaltung im Rahmen des projekts.

Ergebnis 4: Steigerung der Geschäftseffizienz um 50% sowie wenigerFehler in der Netzwerkkonfiguration

Die ersten beiden projektphasen zeigten deutlich, dass das Ziel einer 50%igen effizienzsteigerung durchaus realistisch und umsetzbar war. um es zu erreichen, floss alle verfügbare Anwendungserfahrung in das system Comarch Oss process Management ein, wodurch ein höherer Automatisierungsgrad erreicht werden konnte. Weiterhin wurde durch die Zentralisierung der Architektur ein Großteil der zuvor erforderlichen manuellen Mehrfacheingaben und Datenübertragungen unnötig. Zusammengenommen sorgten prozessautomatisierung und Datenzentralisierung für eine geringere Fehlerquote bei der Netzwerkkonfiguration, wodurch die Betriebseffizienz anstieg. Auch die reduzierte Anzahl von Anwendungen und internen schnittstellen sowie deren Vereinheitlichung und Modernisierung trugen entscheidend zu diesem erfolg bei.

Ergebnis 5: Nahtlose Integration mit Network Infrastructure Outsourcing und e-plus Network Planning & Design Policy

Die Plattform Comarch NGNP stellt end-to-end-Prozesse für den Netzwerk-Rollout bereit. Die einzelnen Prozessphasen sind nach Empfehlungen der Next Generation Mobile Networks Alliance (NGMN) und dem Business Process Framework (eTOM) des TM Forum standardisiert. Zu jeder Phase gehört entweder eine Standardintegrationsschnittstelle oder die Anbindung an e-plus-Anwendungen, in denen unkompliziert neue Rollout-Partner eingeführt werden können. Innerhalb der prozesse sind Rollen und Verantwortlichkeiten genau definiert, so dass die planer bei e-plus die umsetzung des Rollout-Projekts umfassend verwalten und nachverfolgen können.

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