Mobile ERP: Wie sich Mini-Apps mit dem Firmen-Gehirn austauschen

Wann sind Sie das letzte Mal ohne Smartphone aus dem Haus gegangen? Nur eine Minderheit wird für längere Zeit und bewusst auf den alltäglichen Begleiter verzichten. Die Büros, Produktionslinien und Verkaufsräume Deutschlands zeigen ein anderes Bild. Sachbearbeiter, Produktionshelfer und Verkäufer, die alles auf mobilen Geräten erledigen, sind zwar keine Seltenheit, aber längst auch kein Standard. Studien der letzten Jahre bestätigen diese Eindrücke. Will man riesige Datenbanken in die Hosentasche zwängen, sollte man abwägen. Die Fragen „Wie groß? Wie viel und für wen?“ sind daher der Schlüssel beim Schritt in die Welt des Mobile ERP.

ERP-Systeme steuern alle Prozesse und halten die Datenhoheit. Je mehr Daten, Prozesslogik und Vernetzung diese Systeme umfassen, desto weniger schnell und flexibel laufen sie mobil. Die Anwender wünschen sich aber eine User Experience, wie sie sie von ihrem eigenen Smartphone-Konsum kennen – intuitive Touch-Bedienung über Apps in Echtzeit. Deshalb etabliert sich immer mehr der Best-of-Breed-Ansatz. Setzen Unternehmen auf Mobiles ERP, sollten die Mitarbeiter Zugriff auf genau den Teilbereich erhalten, den sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Mit dedicated Frontends wird das ERP-System in Anwendungsbereiche aufgeteilt.

Ein Smartphone oder auch Tablet dient dem Mitarbeiter als ständige Informationsquelle für anstehende Aufgaben. Es unterstützt ihn im jeweiligen Tätigkeitsbereich und ermöglicht es, Daten in Echtzeit zu aktualisieren. Dahinter steht die Idee, dass z.B. der Lagerist nicht erst einen stationären Point of ERP erreichen muss, sondern sein mobiles Scangerät immer bei Hand hat. Eine mobile Lagerplatzsteuerung bietet eine flexible Lagerlogistik für mehrstufige Lagerstrukturen mit Lagerorten, -zonen und -plätzen. Die Möglichkeit, Daten vor Ort zu ergänzen, garantiert ein Prozessmanagement in Echtzeit. Zudem erlaubt ein solches System die Arbeit im Offline-Modus, wenn kein Internetzugang verfügbar ist.

Eine Lösung für mobile Kasse oder mobilen Vertrieb ermöglicht zum Beispiel einen Transfer der Kundendaten und Produkte vom ERP-System an die mobilen Geräte der Vertriebsmitarbeiter. Dabei werden Daten auch von den mobilen Geräten ans ERP-System gesendet. Um bei schwacher Internetanbindung oder möglichen Ausfällen  keine  Umsatzeinbußen zu riskieren, sollten alle Daten, die zum Verkauf nötig sind, lokal auf dem Gerät zur Verfügung stehen. Sobald die Verbindung wiederhergestellt ist, erfolgt ein automatisches Update des Systems.

Die Nutzung von Mobile Business Intelligence unterstützt wiederum Entscheider, die permanent und allerorts auf die neuesten Unternehmensdaten zugreifen wollen. Nach dem Download der Datensätze arbeitet eine solche Anwendung offline, so dass Analysen zu einem späteren Zeitpunkt auch an Orten ohne Internetzugang jederzeit möglich sind. So ermöglicht BI für mobile Endgeräte, jederzeit und auch von unterwegs schnelle und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Um die Sicherheit der Kundendaten zu gewährleisten, sollten erstellte Analysen nur an die Mobilgeräte ausgewählter Nutzer versendet werden. Damit wird sichergestellt, dass bspw. ein Bericht mit für das Management bestimmten Daten ausschließlich die Mobilgeräte der zuständigen Manager erreicht. Darüber hinaus werden solche Anwendung zum Schutz vor unberechtigter Nutzung durch Dritte, wie z.B. bei Diebstahl oder Verlust des Telefons, mit einem Passwort versehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Telefon oder Tablet eine höhere Anzahl von Gesten verarbeiten können als ein PC, weshalb die mobile Anwendung deutlich weniger Fenster und Optionen benötigt – es sind mehr Aktionen auf nur einem Display möglich.

Die Entwicklung wird daher immer weiter in Richtung Spezialisten-Systeme gehen, welche für jede Miniaufgaben eine Mobil-Lösung vorhalten und weg von einer Alles-für-jeden-Mentalität. Mit diesen dedizierten Best-of-Breed-for-Mobile-Anwendungen steht der mobilen Zukunft in deutschen Unternehmen nichts mehr im Wege.

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