Business Intelligence: Wie Sie die Produktion durch schwierige Wirtschaftslagen steuern

München, 30.08.2022 – Energiekrise, Fachkräftemangel, Lieferketten, Absatzprobleme, Inflation: Selten war es so schwierig wie im Sommer 2022, die weitere Entwicklung präzise vorherzusagen. Umso wichtiger ist es für Produktionsbetriebe, alle wichtigen Kennzahlen genau im Blick zu behalten. Die Grundlage für eine Produktionsoptimierung ist die vorausschauende Rundum-Analyse mit Business Intelligence (BI).

Laut „ifo Konjunkturprognose Sommer 2022“ werden Inflation, Lieferengpässe und Krieg die wirtschaftliche Erholung in Deutschland bremsen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Jahr 2022 um 2,5% und im Jahr 2023 um 3,7% wachsen. Die Inflationsrate könnte in diesem Jahr mit 6,8% den höchsten Wert seit dem Jahr 1974 erreichen, so die ifo-Experten in ihrem Statement. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ging schon im März von einer ähnlichen Entwicklung aus: Mit 1,8 % BIP-Wachstum war man für 2022 noch etwas pessimistischer als ifo es im Sommer ist. Die ARD Tagesschau verwies bereits im Frühjahr 2022 auf einen Anstieg bei Lieferengpässen und Materialmangel. Daher hätten Unternehmen ihre Produktion zurückgefahren. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank die Industrieproduktion des produzierenden Gewerbes im März 2022 gegenüber Februar 2022 um 4,6%. Der Rückgang bei der Produktion von Investitionsgütern macht 6,6% aus, bei Vorleistungsgütern sind es 3,8%, bei Konsumgütern 1,5%. Laut Bundeswirtschaftsministerium sei „Deutschland als exportorientiertes Land überproportional von den Handelssanktionen gegenüber Russland betroffen. Andererseits seien auch wichtige Waren im Produktionsprozess durch den Krieg in der Ukraine knapp geworden.“ Hinzu kommen weitere Krisen wie der bekannte Fachkräftemangel und zusätzlicher Inflationsdruck.

Herausforderungen für Entscheider

Angesichts der genannten Faktoren werden die Entscheider in Produktionsbetrieben vor eine große Herausforderung gestellt. Denn es ist alles andere als einfach, ein Unternehmen auf einem hart umkämpften Markt, der durch niedrige Gewinnmargen gekennzeichnet ist und stets nach neuen Möglichkeiten zur Optimierung der Fertigungsprozesse und Kosteneinsparungen sucht, erfolgreich zu managen. Genauso schwierig ist es, angesichts der herrschenden wirtschaftlichen Unsicherheit Wettbewerbsvorteile – seien sie auch noch so gering – gegenüber Mitbewerbern zu erzielen. Investitionen in moderne Anlagen oder innovative Technologien sind zwar begründet, aber sicherlich mit beachtlichen Ausgaben verbunden und zahlen sich in der Regel erst langfristig aus. Hinzu kommt, dass zahlreiche Unternehmen die Rolle individuell zugeschnittener, zuverlässiger und aktueller Informationen, die durch interne IT-Systemen verarbeitet werden, leider vernachlässigen. So werden große Datenmengen, die durch diverse, im Unternehmen betriebene IT-Systeme erfasst werden, auf keinerlei Weise weiterverarbeitet, sodass das Potential dieser Daten, die zahlreiche wichtige Hinweise zur weiteren Unternehmensentwicklung und dem zu erreichenden Markterfolg liefern, ungenutzt bleibt.

Mehr Effizienz durch Datenanalyse

Durch die Analyse dieser Daten, die Bündelung prozessbezogener Informationen und deren Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven lassen sich Synergieeffekte erzielen. So können Unternehmen aus diesem Sektor die vorhandenen Unternehmensressourcen effizienter nutzen, auf aufkommende Bedrohungen schneller reagieren und die Chancen für die dynamische Weiterentwicklung ihrer Produkte ergreifen. Auch wenn Unternehmen keinen direkten Einfluss auf externe Rahmenbedingungen wie bspw. steigende Preise für Halbfabrikate oder die Situation auf dem Arbeitsmarkt einnehmen können, schaffen Analyse- und Planungssysteme Möglichkeiten für die effiziente Optimierung wichtigster Geschäftsprozesse, was sich im Unternehmensergebnis niederschlägt. So lassen sich unter Anwendung von Business Intelligence folgende Ziele erreichen: 

Angesichts der hohen Arbeits- und Energiekosten, Preissteigerungen und der geringen Verfügbarkeit von Produktionsmaterialien müssen Produktionsbetriebe von heute großen Wert auf die optimale Nutzung vorhandener Ressourcen, die Minimierung von Verlusten und die stetige Optimierung legen. Das Konzept der schlanken Produktion / Lean Manufacturing  hat das Ziel, Produkte zu relativ niedrigen Kosten bereitzustellen, Verschwendung zu reduzieren und Prozesse so zu optimieren, um unnötige Vorgänge auszusparen.  Bei Lean Production finden vorrangig Verfahren wie Just-in Time-Anwendung. Bei diesem Verfahren werden die in der Produktion benötigten Materialien zum entsprechenden Zeitpunkt und in gewünschter Menge bereitgestellt, um Lagerüberschüsse zu verhindern, welche unnötig Kosten generieren. Hinzu kommen weitere Konzepte für smarte Produktion, z.B. Internet of Things (IoT), die ganz neue Prozesse ermöglichen und neue Datenquellen für weitere Maschinen- und Prozessdaten erschließen. In Zeiten, in denen es zu Störungen bei Lieferketten kommt, tendieren Produktionsbetriebe dazu, ihre Lagerbestände (bspw. Halbfabrikate) aufzustocken, um auf ein erhöhtes Bestellaufkommen bestens vorbereitet zu sein. Ziel der Analysesysteme ist es nicht, die Bestände auf Null zu reduzieren, sondern diese auf einem optimalen Niveau zu halten und effizient zu überwachen sowie die Entscheidungsfindung auf Basis von Lagerdaten zu vereinfachen.  Dabei unterstützen BI-Tools.

Die wichtigsten Key Performance Indicators (KPIs) in der Produktion

  • Mittlere Reparaturzeit/Wiederherstellzeit (engl.: Mean Time To Repair, MTTR)  
  • Mittlere Betriebsdauer bis zum Ausfall (engl.: Mean Time To Failure, MTTF)  
  • Durchlaufzeit
  • Umrüstungszeit
  • Anzahl hergestellter Artikel pro Zeiteinheit
  • Berechnung der Produktionsmenge und Arbeitseffizienz
  • Auslastung der Produktionskapazitäten
  • Kosten nicht genutzter Produktionskapazitäten
  • Berechnung der Produktionsqualität
  • Umsetzungsgrad des Fertigungsplans
  • Energieverbrauch pro 1 EUR Fertigerzeugnis
  • Abweichungen bei Produktionskosten (Production Cost Variance, PCV, aktuelle Produktionskosten geteilt durch Standardkosten)
  • Wartungskosten (Kosten, die in Verbindung mit Reparaturen, Aktualisierungen, Austausch langfristig anfallen)

Je nach Fertigungsart fallen zudem spezielle Daten an, welche für diskrete, kontinuierliche Fertigung, Einzel-, Serien-, Lager- oder Auftragsfertigung entsprechend ausgewertet werden können. 

Ein gut konzipiertes Business-Intelligence-System ermöglicht Querschnittsanalysen und Berichte über die wichtigsten Aspekte des Betriebs der gesamten Produktionsanlage, einzelner Abteilungen oder Teams. Seit fast 20 Jahren unterstützt Comarch mittelständische und große Unternehmen bei der Verbesserung der Produktionseffizienz. So verhilft Comarch BI jedem Produktionsbetrieb zu umfassender Transparenz.


KPI-Kontrolle und Visualisierung 

BI Business Intelligence

 

                    

Geplante Kosten im Vergleich zu angefallenen Kosten pro Zeitraum

Einen umfassenden Überblick zum Einsatz von BI in der Fertigung erhalten Sie im Whitepaper „Effizientes Produktionsmanagement: Business-Intelligence-Lösungen – Reporting und Analysen“. Hiererfahren Sie, wie SieIhr Unternehmen optimieren können: https://www.comarch.de/service-und-support/whitepaper-und-webcasts/e-book-effizientes-produktionsmanagement-durch-reportings-und-analysen/

 

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