Telemedizin in der Geburtshilfe – Volle Kontrolle statt schwerer Geburt

10. Januar 2017 – Bis vor kurzem ließen sich CTG-Untersuchungen ausschließlich in medizinischen Einrichtungen durchführen. Dank moderner telemedizinischer Lösungen sind solche Untersuchungen jetzt auch im häuslichen Umfeld realisierbar.

 

1. Was ist unter Telemedizin in der Geburtshilfe zu verstehen?

Die telemedizinische Patientenversorgung in der Geburtshilfe richtet sich an Schwangere in der 36. bis 42. SSW. Die kardiotokografische Untersuchung (CTG) wird unter Einsatz eines mobilen Geräts durch die Schwangere im häuslichen Umfeld durchgeführt.

 

2. Worin besteht die CTG-Untersuchung?

Bei einer CTG-Untersuchung lassen sich die Herztöne des ungeborenen Kindes sowie die Wehentätigkeit während der Schwangerschaft und der Geburt erfassen. Ein CTG ermöglicht die frühzeitige Erkennung lebensbedrohlicher Gefahren für das ungeborene Kind. Generell ist die Kardiotokografie (CTG) ein grundlegendes, weitverbreitetes, nichtinvasives Verfahren zur Überwachung der Herzfrequenz eines ungeborenen Kindes während der Schwangerschaft und Geburt.

 

3. Ist Telemedizin für jede Schwangere geeignet?

Zu den wichtigsten Voraussetzungen hierfür zählen die Beendigung der 36. SSW, Einlingsschwangerschaft und Beratung durch eine Hebamme. Vor der Inanspruchnahme der Dienstleistung findet ein Treffen mit einem Frauenarzt oder einer Hebamme statt, um die Eignung der Patientin festzustellen und sie entsprechend einzuweisen. Während dieser Beratung führt das medizinische Personal eine Anamnese durch und speichert die entsprechenden Daten im e-Care-System. Dort werden u. a. Informationen über frühere Schwangerschaften, aufgetretene Krankheiten oder aktuell einzunehmende Arzneimittel detailliert festgehalten. Nach Abschluss der Anamnese lernt die Schwangere die Bedienung des Geräts kennen und erhält Hinweise zur korrekten Durchführung einer CTG-Untersuchung.

 

4. Welche Komponenten umfasst die telemedizinische Lösung für Geburtshilfe?

Die Hauptbestandteile der Lösung von Comarch sind: ein mobiles CTG-Gerät, die e-Care-Plattform zur Übermittlung und Auswertung von Untersuchungsergebnissen sowie das telemedizinische Zentrum e-Care, das als Spezialabteilung des medizinischen Zentrums iMed24 den Patienten eine 24-Stunden-Fernbetreung bietet.

 

5. Wie funktioniert ein CTG-Gerät?

Mit dem CTG-Gerät wird ein nichtinvasives Verfahren zur Überwachung der Herzfrequenz eines ungeborenen Kindes und der Wehentätigkeit durchgeführt. Neben der eigentlichen CTG-Untersuchung, die in der Regel etwa 30 Minuten dauert, hat die Schwangere mit Hilfe des Geräts die Möglichkeit, jederzeit die Herztöne des Ungeborenen abzuhören.
Für die Durchführung einer CTG-Untersuchung im häuslichen Umfeld werden folgende Geräte benötigt: ein CTG-Gerät und zwei Messfühler, die mit Hilfe eines spezielles Gurts auf dem Bauch einer Schwangeren befestigt werden. Mit einem Messfühler wird die Herzfrequenz des ungeborenen Kindes erfasst, mit dem zweiten die Wehentätigkeit der werdenden Mutter. Das beigefügte Ladegerät dient einerseits dem Aufladen des Wehenschreibers, andererseits der Übertragung von Daten an das telemedizinische Zentrum. Für die Aufbewahrung des CTG-Geräts wird eine spezielle Schutzhülle mitgeliefert.

 

6. Wie wird die CTG-Untersuchung durchgeführt?

Vor Einsatz des CTG-Geräts wird empfohlen, die beigefügte Bedienungsanleitung zu lesen. Für die Untersuchung sollte sich die Schwangere entspannt auf die rechte bzw. linke Seite legen, so dass die Herztöne des ungeborenen Babys gut hörbar sind. Das Gerät muss auf einer stabilen Unterlage positioniert werden, wo es bequem zu bedienen ist.
Zu Beginn der Untersuchung ist im Menü die Option „Untersuchung“ auszuwählen. Auf dem Display wird automatisch der Startbildschirm angezeigt.
Im Mittelpunkt einer CTG-Aufzeichnung steht die korrekte Lokalisierung der Herztöne des ungeborenen Kindes.

 

7. Wie lange dauert die Untersuchung?

Eine CTG-Untersuchung dauert in der Regel 30 Minuten. Mit dem Start der Messung läuft automatisch die vorgegebene Zeit ab. Nach Abschluss des CTG erscheint auf dem Display eine Information zur Übertragung der Untersuchungsergebnisse.

 

8. Zu welcher Uhrzeit sollte die Untersuchung vorgenommen werden?

Die CTG-Untersuchung kann zu jeder beliebigen Uhrzeit erfolgen.

 

9. Lassen sich Herztöne auch ohne Ausführung einer CTG-Untersuchung abhören?


Ja, dafür muss die laufende Untersuchung durch Drücken der Pausentaste abgebrochen werden. Auf diese Weise lassen sich Herztöne jederzeit abhören. Vom Gerät werden lediglich Daten übermittelt, wenn eine Aufzeichnung vollständig über 30 Minuten erfolgt ist.

 

10. Wie lässt sich das Gerät aufladen?

Zum Aufladen des Geräts ist das beigefügte Ladegerät zu verwenden. Der vollständige Ladevorgang dauert circa vier Stunden. Für die Durchführung der Untersuchung muss der Akku zu mindestens 30 % geladen sein.

 

11. Wie erfolgt die Übertragung der Untersuchungsergebnisse an das medizinische Personal?

Für die Übermittlung der Untersuchungsergebnisse an das telemedizinische Zentrum e-Care muss die Patientin das Ladegerät nach beendeter Untersuchung anschließen. Da die Datenübertragung über das Mobilfunknetz erfolgt, wird kein Internetzugang benötigt.

 

12. Was passiert, wenn die Untersuchungsergebnisse Auffälligkeiten aufweisen?

Jedes Untersuchungsergebnis wird durch qualifiziertes medizinisches Personal ausgewertet. Nach der Auswertung erhält die Patientin eine Rückmeldung; bei Auffälligkeiten werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

 

13. Wer wertet die CTG-Untersuchungen aus?

Die Auswertung von Untersuchungsergebnissen erfolgt durch qualifiziertes medizinisches Personal – eine/n Fachärztin/-arzt für Gynäkologie oder eine Hebamme.

 

14. Was passiert, wenn Probleme bei der Durchführung der Untersuchung, mit dem Gerät oder sonstige Schwierigkeiten auftreten?

Bei Fragen oder Problemen stehen jeder Patientin, die telemedizinische Schwangerschaftsvorsorge in Anspruch nimmt, das telemedizinische Zentrum e-Care und die dort tätigen medizinischen Mitarbeiter 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Im Bedarfsfall werden notwendige Maßnahmen durch die Spezialisten eingeleitet.

 

15. Welche Faktoren können die Untersuchungsergebnisse negativ beeinflussen?

Um aussagekräftige Untersuchungsergebnisse zu erhalten, sollte die Untersuchung an einem ruhigen Ort erfolgen, am besten nach einer verzehrten Mahlzeit und wenn das Baby aktiv ist. Eine halbe Stunde vor der Untersuchung sollte man auf körperliche Anstrengung verzichten und keine koffeinhaltigen Getränke zu sich nehmen.

 

16. Worin liegen die Vorteile des CTG-Geräts von Comarch im Vergleich zu anderen Geräten auf dem Markt?

Das CTG-Gerät von Comarch ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, das die Herztöne des ungeborenen Babys akustisch wiedergibt und daher sowohl für das Ungeborene als auch für die werdende Mutter unbedenklich ist. Die Lösung baut auf den Kenntnissen und Erfahrungen von Spezialisten aus unterschiedlichen Fachgebieten (Medizin, Verwaltung, Informatik u. a.) auf. Die hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards stehen bei der Weiterentwicklung des Produkts für Comarch an erster Stelle.

 

17. Welche Vorteile bringt die Telemedizin in der Geburtshilfe?

Dank der telemedizinischen Schwangerschaftsvorsorge lässt sich die CTG-Untersuchung ohne Wartezeiten, stressfrei, zu einer beliebigen Zeit und im häuslichen, für Schwangere deutlich angenehmeren Umfeld durchführen. Da Schwangere den Gesundheitszustand des Ungeborenen immer im Blick behalten und das medizinische Personal rund um die Uhr kontaktieren können, erfahren sie ein höheres Gefühl von Sicherheit. Gleichzeitig bietet diese Form der Patientenversorgung Zeit- und Kostenersparnisse und ermöglicht es auch anderen Familienmitgliedern, bereits einen Bezug zum ungeborenen Kind herzustellen.

 

Über Comarch Healthcare

Comarch Healthcare verbindet Medizintechnologie mit innovativen IT-Lösungen. Mit einem großangelegten Studienprogramm zu IT und Medizin sowie eigenem Krankenhaus vereint Comarch die Kompetenzen von medizinischen Einrichtungen und Telekommunikationsunternehmen mit telemedizinischem Mehrwert. Alle Anwendungen und Systeme werden mit Hilfe erfahrener Klinikärzte entwickelt und geprüft. Mehr als 80 Krankenhäuser und 25.000 Anwender setzen die Anwendungen bei jährlich rund 2,5 Mio. Patienten im Modus 24/7/365 ein.

Weitere Informationen finden Sie hier: Comarch Healthcare

 

Über Comarch

Comarch ist ein weltweit aktiver Spezialist für IT-Lösungen mit über 5.300 Mitarbeitern in 27 Ländern. Das Portfolio umfasst z.B. Business-Software für große und mittelständische Unternehmen (ERP, Finanzen, CRM, BI, EDI, DMS/ECM) und IT-Infrastruktur, Hosting- und Outsourcing-Services. Auch in Bereichen wie Healthcare, Telekommunikation, Banking & Versicherungen stellt Comarch umfassende Lösungen bereit. In Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügt Comarch über 12 Standorte.

Weitere Informationen unter: www.comarch.de

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