Frankreich treibt B2B-E-Rechnungsreform mit neuem API-Standard voran

Am 27. Mai 2025 veröffentlichte die Französische Normungsorganisation (AFNOR) die mit Spannung erwartete experimentelle Norm XP Z12-013, die API-Spezifikationen definiert, um die Kommunikation zwischen Unternehmen und zertifizierten E-Invoicing-Plattformen – bekannt als Partner Dematerialization Platforms (PDPs) – zu erleichtern.

Frankreichs E-Invoicing-Reform auf einen Blick

Das Mandat für E-Invoicing und E-Reporting in Frankreich zielt darauf ab, die inländische B2B-Rechnungsstellung zu digitalisieren, die Mehrwertsteuereinnahmen zu verbessern und die Steuerberichterstattung zu vereinfachen. Die Reform stützt sich auf ein dreistufiges Modell, das Unternehmen, PDPs und ein zentrales staatliches Portal – bekannt als Public Invoicing Portal (PPF) – einbezieht.

Wesentliche Merkmale sind:

  • Strukturierte Rechnungsformate (Factur-X, UBL oder CII) und Echtzeit-Verfolgung des Rechnungsstatus.
  • Obligatorische Weiterleitung von Rechnungen über zertifizierte PDPs, die Rechnungsdaten auch extrahieren und an die Steuerbehörden melden.
  • E-Reporting-Pflichten für B2C- und grenzüberschreitende Transaktionen zur Verbesserung der fiskalischen Transparenz.

Wichtige Umsetzungstermine:

  • September 2026: Beginn der verpflichtenden Ausstellung von E-Rechnungen für große und mittelgroße Unternehmen. Alle Unternehmen müssen bis zu diesem Datum in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen.
  • September 2027: Kleine Unternehmen müssen ebenfalls mit der Ausstellung elektronischer Rechnungen beginnen.
  • Laufend: Pilot- und Anwender-Testphasen laufen 2025, einschließlich Tests des nationalen Verzeichnisses und der Deklarationsdienste.
     

Ein technisches Rahmenwerk für Interoperabilität

Die neue Norm XP Z12-013 mit dem Titel „API pour interfacer les systèmes d’informations des entreprises avec les Plateformes de Dématérialisation Partenaires“ legt ein strukturiertes Rahmenwerk für APIs fest, die Unternehmensinformationssysteme mit PDPs verbinden. Ihr zentrales Ziel ist es, einen standardisierten, sicheren und Echtzeit-Datenaustausch zwischen Unternehmen und den zertifizierten Plattformen sicherzustellen, die Rechnungs- und Transaktionsflüsse abwickeln.

Wichtige Merkmale von XP Z12-013

Anwendungsbereich & Klassifikation
Eingeordnet in die Kategorie ICS 35.240.01 gehört diese 17-seitige Norm zum Bereich der Anwendungen der Informationstechnologie. Sie unterstreicht den technischen Charakter der Reform, die auf Dateninteroperabilität und automatisierte Dokumentenflüsse abzielt.

Status der Norm
Obwohl als „experimentell“ (XP) bezeichnet, ist die Norm seit Mai 2025 offiziell in Kraft. Diese Veröffentlichung ermöglicht es Softwareanbietern und Unternehmen, ihre Systeme lange vor den Fristen 2026 anzupassen.

Begleitdokumentation
XP Z12-013 enthält Begleitdateien und technische Spezifikationen für Entwickler, die die Implementierung konformer API-Endpunkte und Daten-Workflows unterstützen.

Zugänglichkeit
AFNOR hat die Norm über Afnor Éditions kostenlos zur Konsultation verfügbar gemacht und so eine breite Zugänglichkeit in der Vorbereitungsphase sichergestellt.

 
Auswirkungen auf Unternehmen

Die Einführung von XP Z12-013 ergänzt frühere Aktualisierungen vom 13. Mai 2025, die Rechnungsstatus, Kernformate und Compliance-Regeln beschrieben haben, die die Grundlage der französischen E-Invoicing-Reform bilden. Diese Elemente stellen den „Minimum Viable Scope“ für das zukünftige obligatorische System dar.

Mit der Veröffentlichung dieses API-Standards haben Unternehmen nun einen klareren Weg, technische Bereitschaft für die Reform zu erreichen. Vor allem große und mittelgroße Unternehmen müssen beginnen, ihre Systeme so anzupassen, dass sie strukturierte Rechnungsformate, E-Reporting-Flüsse und Echtzeit-Statusverfolgung über PDP-zu-PDP-Integration unterstützen.

 
Vorbereitung auf September 2026 und darüber hinaus

Die Veröffentlichung von XP Z12-013 erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt. Das französische E-Invoicing-Mandat wird ab September 2026 für große und mittelgroße Unternehmen verpflichtend, und ab September 2027 für alle übrigen Einheiten. Alle Unternehmen müssen jedoch bis zur ersten Frist 2026 in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen.

Es gibt noch mehr, dass Sie über E-Invoicing in Frankreich wissen sollten – informieren Sie sich über die neuen und kommenden Regelungen.

E-Invoicing Atlas

Welche E-Invoicing-Pflichten gelten in welchen Ländern und ab wann?

 E-Invoicing Atlas
  • Welche Pflichten gelten im B2G- und B2B-Bereich?
  • Welches Modell und System liegen zugrunde?
  • Für wen und ab wann gilt die Verpflichtung?
  • Wie und in welchen Formaten können elektronische Rechnungen ausgestellt und empfangen werden
  • Welche länderspezifischen Besonderheiten gibt es?

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